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05. 05. 2005
Letzte Aktualisierung
am 11. 07.2023

dieterrel

Feuer, -bekämpfung und -katastrophen

400.000 v. Christi: Der Frühmensch lernt, sich das Feuer zunutze zu machen; es dient ihm als Schutz- und Lagerfeuer und zum Zubereiten der Jagdbeute.

10.000 v. Christi: Der Steinzeitmensch beherrscht die Kunst, die beim Schlagen von Feuerstein entstehenden Funken mit Zunder aufzufangen und dessen Glut durch Blasen zum Feuer anzufachen.

700 v. Christi: Hiskia, König von Juda, lässt zur Versorgung seiner Hauptstadt Jerusalem mit Trink- und Löschwasser eine Wasserleitung anlegen.

300 v. Christi: Für Feuerschutz und nächtliche Sicherheit ist zur Zeit der römischen Republik ein Dreimännerkollegium, die "Tresviri nocturni" verantwortlich.

220 v. Christi: Folgende Löschwerkzeuge gehören zum Bestand eines römischen Hauses: Essig zum Löschen, Decken, Spritzen, Einreißhaken, Leitern, Matten, Schwämme, Feuereimer und Besen.

100 v. Christi: Aus Angst vor einer "Zusammenrottung unsicherer Elemente" lehnt Kaiser Trajan die Bildung einer Feuerwehr aus Zimmerleuten ab. Statthalter Plinius der Jüngere hatte den Vorschlag gemacht, nachdem ein Brand in seiner Provinzhauptstadt wegen Mangels an Löschgeräten und geübter Löschmannschaft bedrohliche Ausmaße angenommen hatte.

19. bis 28. Juni im Jahr 64 v. Christi:
Als größte Brandkatastrophe des Altertums gilt der Brand von Rom. Die Ursache – manche vermuten Brandstiftung auf Veranlassung Kaiser Neros – ist nie ganz aufgeklärt worden. Dass die Christen, denen Nero die Schuld zuschob, unschuldig waren, wurde später eindeutig festgestellt

1041 zerstörte ein Feuer sowohl den Bremer Dom als auch die Stiftsgebäude

1454: In Wien wird die erste Feuerordnung erlassen. Zimmerleute sollen mit ihren Werkzeugen und Bader mit ihren Bottichen zur Brandstelle eilen.

1534: Mit der neuen Feuerverordnung vom 28. April wird der Wachdienst des Türmers von Sankt Stephan eingeführt: Feuersignale durch Glockenschlag und Richtungsangabe durch Ausstecken einer roten Fahne bei Tag und einer roten Laterne bei Nacht sollen die Wiener warnen.

1602: Die Stadt Nürnberg kauft für 600 Gulden eine große Feuerspritze.

30. November 1676: Gründung der Hamburger Generalfeuercassa als erste deutsche Feuerversicherung.

1707: Das englische Parlament verabschiedet ein Gesetz, wonach an die Wasserleitungen in London Absperrhähne für die Feuerwehr angeschlossen werden müssen, die durch ein Schild am nächsten Haus - wie unsere heutigen Hydranten - zu kennzeichnen sind.

1717: Die Bürger von Boston organisieren eine Fire Company zur Sicherung des Brandschutzes. Boston erhebt heute den Anspruch, die erste Freiwillige Feuerwehr in Amerika gegründet zu haben.

1761: Der Münchner Wagnermeister Birner entwirft die erste bekannte Schiebeleiter.

1767: Ein Mister Hartley lässt in London sein Haus durch Belegen der Decken mit Eisenblech feuerfest machen.

1783: Benjamin Franklin macht den Vorschlag, den Tagesablauf des Menschen dem der Natur anzupassen, das heißt eine Art Sommerzeit einzuführen. Da das Verbrennen von Öl zur Lichterzeugung - neben miserabler Lichtausbeute, Qualm und Gestank - oftmals eine Feuersbrunst zur Folge hätte.

1786: Der Magistrat der Stadt Wien bewilligt seinen vier Feuerknechten eine "Stadtlivre": langer Rock und lange Hose in weiß, dazu schwarzer Zylinder mit Stadtwappen. Beginn der Uniformierung.

1833: Gründung der Londoner Feuerwehr, des London Fire Engine Establishment (LFEE), durch Zusammenfassung der zehn Versicherungs-Feuerwehren.

5. bis 8. Mai 1842:
Der Stadtkern von Hamburg brennt zu zwei Dritteln nieder, trotz des Einsatzes von etwa 1000 Feuerwehrmännern mit 46 Land- und Schiffsspritzen. Die Katastrophe ging als "Der große Brand von Hamburg" in die Geschichte ein.

16. Januar 1851: In Berlin wird das Feuerlöschwesen reorganisiert und dem königlichen Polizeipräsidium unterstellt. Damit wird die erste militärisch organisierte Berufsfeuerwehr in Deutschland geschaffen.

1863: In Wien erhält der Industrielle Michäl Winkler vom Kaiser das Goldene Verdienstkreuz für die systematische Hausnummerierung. Von jetzt an können die Brandmeldungen exakt abgefasst werden.

5. Oktober 1871:
Chicago wird zum größten Teil durch den "Großen Brand" zerstört, der im Stall eines Vorstadtfarmers ausbrach, weil dessen Kuh beim Melken die brennende Stall-Laterne ins Stroh stieß.

9. Februar 1877: Henry Johnson erhält das britische Patent Nr. 560 über einen Feuerlöschapparat. Er gilt als Erfinder des Löschmittels Schaum.

30. Juli 1900: Das bekannte Feuerwehr-Emblem "Axt und Beil im Andreaskreuz hinter einem Helm mit Nackenleder" wird in Preußen amtlich eingeführt.

19. Februar 1902: In Hannover wird der erste automobile Drei-Fahrzeug-Löschzug in Betrieb genommen: eine Gasspritze, ein Mannschaftswagen mit Elektroantrieb und eine selbstfahrende Dampfspritze.

26. April 1986:
In der Ukraine explodiert der Block IV des Siedewasserreaktors im AKW Tschernobyl. 240 Feuerwehrmänner löschen – trotz des hohen Strahlenrisikos – die zahlreichen Brände im Kernkraftwerk. Sie verhindern damit eine mögliche Kernschmelze in den drei Nachbarmeilern und letzten Endes eine atomare Katastrophe. Nach offiziellen Berichten verlieren sechs Feuerwehrleute bei diesem riskanten Einsatz ihr Leben

Januar 1994:
In den Außenbezirken von Sydney/Australien wüten verheerende Buschbrände, die bei Trockenheit und 40 Grad Celsius Luft- Temperatur durch Stürme mit 90 Stunden- Kilometern angefacht werden. Feuerwehr und Militär sind mit 20.000 Mann im Einsatz. Sie bekämpfen an die 180 Brandherde

1994: Gründung der Föderation der Feuerwehrverbände der Europäischen Union mit dem Ziel, bei wichtigen Fragen wie Organisation, Ausbildung und Finanzierung, europaweit Einfluss zu gewinnen.

11. September 2001:
Kurz nacheinander schlagen zwei Passagier- Flugzeuge in die Türme des World Trade Center in New York ein. Der Treibstoff in den Flugzeugtanks explodiert. Die oberen Stockwerke der Hochhäuser brennen. In kurzer Zeit sind ungefähr 400 Feuerwehrleute am Einsatzort. Weitere Einheiten kommen hinzu. Die Mannschaften können circa 28.000 Menschen retten, bevor die Türme einstürzen. 343 Feuerwehrleute sterben beim Einsatz.

Juli 2005
Bei einem Waldbrand kommen 12 Feuerleute ums Leben. Sie wurden vom Feuer eingeschlossen

August 2005
Schwere Waldbrände in Portugal vernichten tausende Hektar Wald, inklusie ganzer Ortschaft, Gehöften und der Infastruktur. Portugal fordert von der EU international Hilfe an. Deutschland schickt 3 Löschhubschrauber.

22. August 2005
Bei schweren Überschwemmungen in Östereich, Bayern und der Schweiz bekommen die Retter ein volles Programm. In der Schweiz sterben im Einsatz 2 Feuerwehrmänner beim Abgang einer Mure.

Anfang Dezember 2005
In einem Vorort von London explodieren 20 Öl- und Benzintanks der größten Raffinerie. Das Feuer wütete drei Tage, bevor es mit einem Schaumteppich unter Kontrolle gebracht werden konnte. Die 100 eingesetzten Feuerwehrleute spritzten zwei Tage lang ununterbrochen Schaum in die Brandherde. Pro Stunde ca. 32.000 Liter. Glücklicherweise gab es nur 6 Verletzte, davon 2 Schwerverletzte. Die Unfallursache war bis dato noch nicht geklärt. Terrorismus scheidet jedoch aus.

17. Dezember 2005
I
in Tübingen kamen bei einem Löscheinsatz zwei Feuerwehrleute der dortigen Freiwilligen Feuerwehr ums Leben.
Es brannte ein Familienhaus in der Parterre und in dem Dachgeschoß. Die Feuerwehr griff den Brandherd im Obergeschoß direkt an. Während des Vorgehens platzte der Schlauch, das Löschmittel versiegte, der Rückweg war für die Einsatzkräfte durch Feuer und Rauch versperrt. Der 24jährige Oberfeuerwehrmann und der 35jährige Oberlöschmeister konnten von den Kollegen nur noch tot geborgen werden. Beide Feuerwehrleute verstarben am Rauchvergiftung.

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